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Der Umgang mit Daten wird zum Wettbewerbskriterium in der digitalen Welt Dabei wird sich auf lange Sicht der Umgang mit Daten zu einem wesentlichen Bestandteil digitaler Geschäftsmodelle entwickeln, in mehrfacher Hinsicht: Einerseits ist die Auswertung von generierten Daten im Geschäftsalltag wesentlich für die Weiterentwicklung von Produkten und Services und somit schlussendlich für den Absatz. Darüber hinaus wird sich allerdings auch der Umgang mit den persönlichen Daten der Kunden zu einem entscheidenden Wettbewerbsmerkmal entwickeln. Der Grundstein dafür wurde mit der EU-DSGVO gelegt.

Derzeit sind jedoch noch nicht alle Unternehmen in derselben Ausprägung „digital“ wie einige der führenden Global Player – zumindest, was die Erhebungs- und Verarbeitungsfähigkeiten großer Datenmengen anbelangt.

Die DSGVO-Vorgaben gelten allerdings ebenso für analoge Prozesse, was in manchen Betrieben oder kleineren Organisationen zum Teil noch an den Rand der gefühlten Absurdität führt.

Für die Zukunft ist jedoch davon auszugehen, dass im Zuge der digitalen Transformation vergleichbare Technologien auch von kleineren Organisationen standardmäßig genutzt werden.

Zudem ist es wahrscheinlich, dass sich allgemein die Ansprüche von Endkunden an das Datenschutzniveau langfristig erhöhen werden.

Umdenken im digitalen Zeitalter: Daten zum Zentrum der Unternehmensprozesse machen. Da die Datenverarbeitungsprozesse in Unternehmen stark variieren, ist es schwierig, einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, der die Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens optimal abdeckt. Doch auch als Nachzügler in Sachen DSGVO-Compliance sollte man sich nicht bis in alle Ewigkeit darauf verlassen, dass die Regulierungsbehörden nicht genau hinsehen werden. Nicht zuletzt deshalb, weil fehlende geeignete Prozesse für den Schutz von Daten sich auch nachteilig auf die Gunst der Kunden auswirken können.

Für all diejenigen, die nach wie vor mit den Regularien zu kämpfen haben, können folgende einfache Maßnahmen helfen, sich an die Anwendung der DSGVO heranzutasten: Sie sollten allerdings besser, den Rat von zertifizierten Datenschutzexperten einholen!

1. Daten, Anwendungen und Personen ermitteln
Einen guten Ausgangspunkt bildet die einfache Fragestellung: WAS, WO, WER und BIS WANN? Was für Daten werden an welcher Stelle im Geschäftsprozess erhoben? Dabei ist es sinnvoll mit dem wesentlichen, den personenbezogenen Daten anzufangen und sich mit dem Begriff derselben vertraut zu machen.

Als personenbezogene Daten gelten dabei nicht nur Angaben zur Person, sondern weitere Daten, die eine natürliche Person bestimmbar machen, beispielsweise die IP-Adresse. Wo, beziehungsweise auf welchen Wegen werden diese erhoben, an welcher Stelle haben Kunden die Gelegenheit zur Einwilligung und in welchen Softwareanwendungen werden diese verarbeitet und gespeichert? Wer im Unternehmen hat Zugriff und welche Nutzungsrechte für welche Menge und Klasse an Daten?

2. Verschlüsselungstechnologien nutzen
Worst Case im Sinne der DSGVO ist der Verlust von personenbezogenen Daten an unbefugte Dritte, beispielsweise durch den Datenverlust im Rahmen einer IT-Sicherheitslücke.

Geschieht dies, ist das betroffene Unternehmen verpflichtet, die betroffenen Kunden sowie die Aufsichtsbehörden innerhalb von 72 Stunden über den Vorfall zu unterrichten.

Für jedes Unternehmen dürfte dieses Szenario wohl unter dem Begriff „Alptraum“ rangieren. Es empfiehlt sich daher, geeignete Daten-Verschlüsselungstechnologien zu implementieren, um sicherzugehen, dass Kundendaten auch im schlimmsten möglichen Fall geschützt sind. Werden Verschlüsselungstechnologien angewendet und sind damit die verloren gegangenen Daten für Dritte unbrauchbar, entfällt zudem auch die Informationspflicht gegenüber dem Kunden, wie in Artikel 34, Abs. 3a) dargelegt.

3. Datenschutz zum Bestandteil der Unternehmenskultur machen
Der Schutz von Daten – immerhin die Grundlage eines digitalen Unternehmens – sollte alle angehen und nicht ausschließlich auf Verantwortliche wie den Datenschutzbeauftragten oder IT-Administratoren beschränkt bleiben. Mitarbeiter bilden regelmäßig die Schnittstelle zu wichtigen Daten und sollten für die Probleme im Umgang mit Daten sensibilisiert werden. Ein angemessenes Problembewusstsein auf Seiten der Mitarbeiter kann sich insbesondere in unvorhergesehenen Ausnahmefällen bezahlt machen.

Wenn beispielsweise der E-Mailserver ausfällt, sollte es für alle Betroffenen selbstverständlich sein, dass sie nicht auf andere Lösungen wie private E-Mailpostfächer bei Drittanbietern ausweichen und somit sensible Unternehmensdaten einem Sicherheitsrisiko aussetzen. Daher sollten Beteiligte aller Unternehmensebenen für die Probleme im Umgang mit Daten sensibilisiert werden.

Schulungen sind zwar ein nützliches Mittel, um strukturiert die wichtigsten Sachverhalte zu vermitteln, doch der Lerneffekt lässt erfahrungsgemäß nach, wenn die Inhalte im Tagesgeschäft keinerlei Anwendung finden. Der Umgang mit Daten und deren Rolle in den Geschäftsprozessen sollte daher immer wieder in alltägliche Diskussionen einfließen, ob in Team-Meetings, Einzelgesprächen oder auch mal kurz beim lockeren Gespräch in der Kaffeepause. Dies führt letztendlich dazu, dass Mitarbeiter bewusster und verantwortungsvoller mit Daten umgehen.

Bei der Datenschutzgrundverordnung geht es weniger darum, Maßnahmen „abzuarbeiten“, um einer Vorschrift zu entsprechen, sondern sie ist ein Weckruf für Unternehmen, ihre Datenverarbeitungsprozesse zukunftsfähig auszurichten. Die digitale Welt verändert sich beständig weiter, dementsprechend ist auch der Schutz der Daten ein fortlaufender, dynamischer Prozess.

Unternehmen sollten daher ihre Erhebungs-, Verarbeitungs- und Sicherungsprozesse regelmäßig evaluieren und stets nach technischen Verfahren Ausschau halten, mit denen sich diese verschlanken lassen. Dies ist wesentlich für eine starke Position im Marktwettbewerb. 

Datenschutz ist keine Momentaufnahme, sondern ein laufender Prozess der täglich justiert, sensibilisiert und kontrolliert werden muss.

Wir empfehlen auf den Rat und die laufende Unterstützung von Experten zurückzugreifen, da im Tagesgeschäft erfahrungsgemäß kein Raum und Zeit für diese laufenden Prozesse vorhanden ist. Hier kann Outsourcing eine gute Alternative darstellen und die eigenen Ressourcen für das eigentliche Geschäft schonen. Wichtig ist allerdings, dass sich der richtige Umgang und die notwendigen Maßnahmen nicht hinfort delegieren lassen.

 

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